Werksiedlung

Gartenstadt in Garching a.d. Alz Gartenstadt Garching

Eigentumsverhältnisse

Nach dem Verkauf der Giebel- und Doppelhäuser 1985 an Privatpersonen übernahm 1987 das Evangelische Siedlungswerk(ESW) die Wohnungen der Arbeiterwohnblöcke.
Seit 2005 gehören die Arbeiterwohnungen Reinhold Tann, der die Belange der Werksiedlung 2016 in die Hände seiner Lebenspartnerin übergab. 2016 gingen das ehemalige Heimfelder-Anwesen mit dem erhaltenen Bundwerk sowie ein Arbeiterwohnblock im N/W in den Besitz von Privatleuten über.

Insgesamt ist die Siedlung durch ausstehende Sanierungsmaßnahmen, von einer weitere Zerstückelung des Gesamtensembles und dem Lehrstand vieler Wohneinheiten bedroht.

Verkehrssberuhigung

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung und Revitalisierung der Werksiedlung ist unter anderem eine Verkehrsberuhigung. Momentan durchschneidet die B299 die Wohnblöcke und ganz Garching a.d. Alz mit den entsprechenden Folgeerscheinungen: Lärm- und Umweltbelastungen, Gefährdung der Anwohner, Pendler und Schulkinder.
Hier zeigt sich zumindest ein kleiner Fortschritt, die Hochstufung des Bedarfs einer Ortsumfahrung wurde Mitte 2016 in Aussicht gestellt. Auf Betreiben des Garchinger Bundestagsabgeordneten Tobias Zech, des Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer sowie des Garchinger Bürgermeisters Christian Mende kam es zu einem Lokaltermin mit Verkehrsminister Alexander Dobrindt.

Zum Artikel in der PNP vom 12.07.2016

Aussichtsreiche Fortschritte ab 2020

Im Jahr 2020 nimmt Bürgermeister Maik Krieger den Abgriff der Fördermittel zur Renovierung der 8 Gärten mit Stallungen im Gemeindebesitz in Angriff, die noch von seinem Vorgänger Christian Mende beantragt wurden.

Auch im neuen Gemeinderat setzt ein Umdenken ein. Die SKW-Werksiedlung wird als das kommende Schmuckstück der Gemeinde bezeichnet. Die Turnhalle soll als ein in der Gemeinde emotional verankerter Begegnungsort erhalten werden.

Auf Antrag der Grünen-Fraktion wurde eine zeitgebundene Tempobeschränkung auf 30 km/h im Bereich der Karl-Janisch-Grundschule eingeführt. Auch das Thema Ortsumgehung nimmt neue Fahrt auf.
Ein parteiübergreifender Arbeitskreis zum Thema "SKW-Siedlung" gründet sich, Ansprechpartner ist Johannes Schmitzer.

Nach der Vorstellung des Kommunalen Denkmalkonzepts (Teil 1 und Teil 2) durch das Planungsbüro Heller Späth in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderates beginnt der Heimatbund Garching a. d. Alz e. V., in Zusammenarbeit mit Ortsheimatpfleger Helmut Meisl mit der Konzeption eines Geschichtsrundweges zur SKW-Siedlung. Hierzu gibt es bereits Fördermittelzusagen der LAG Traun-Alz-Salzach und des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege

Eine Baustoffprüfung ergibt, dass die Renovierungsarbeiten an den ehemaligen Stallungen nicht durch eine Verwendung gesundheitsschädlicher Stoffe in den 60iger Jahren erschwert oder verteuert werden könnte. Der Weg für eine Sanierung im Sinne des Denkmalschutzes in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt Altötting ist frei.

Im Folgenden eine Sammlung relevanter Artikel zum Nachlesen mit freundlicher Genehmigung durch den Autoren Michael Süß.

Pressespiegel:

20.11.2016 Die Gartenstadt in Garching a.d. Alz: Bedrohte Idylle | Zwischen Spessart und Karwendel | BR
Impressionen
Impressionen

Schutzwürdigkeit

Garching besitzt mit der, nach Plänen von Otto Rudolf Salvisberg in den Jahren 1921 bis 1924 errichteten SKW-Werksiedlung als Gartenstadt, ein Baudenkmal im Sinne von Art. 1 Abs. 2 DschG, dessen Erhaltung laut einem Gutachten von Dr. Michael Schmidt des bayerischen Landesamtes für Bau und Denkmalpflege vom 06.03.2006 „… ein Baudenkmal darstellt, dessen Erhaltung als bayernweit bedeutende Gesamtanlage im Interesse der Allgemeinheit liegt.“

Vergleichbare Objekte von ähnlicher denkmalpflegerischer Bedeutung sind die Werkssiedlung von Piesteritz, Weiße Stadt von Berlin-Reinickendorf (beide unter Beteiligung von Otto Rudolf Salvisberg entstanden) sowie in der Landeshauptstadt München die Alte Heide und Die Borstei . Letztere ist allerdings eine Wohnsiedlung für das gehobene Bürgertum.

In allen genannten Fällen konnte, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, bei energetischer Sanierung und untere Zusammenlegung von Einzelwohnungen zu zeitgemäßen Wohnraumgrößen, ein lebenswerter Wohnraum bei bezahlbaren Mieten geschaffen werden.

Förderwürdigkeit

Das Architekturbüro PLANKREIS Bäumler und Žagar/München hatte in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Wagenhäuser/Töging a. Inn hierzu bereits 2004 eine Planstudie - insbesondere zur Freiflächengestaltung und Verkehrsführung - im Auftrag der Gemeinde Garching a.d. Alz angefertigt, die damals von Frau Steinkirchner im Staatsministerium als zuschussfähig angesehen wurde.

Genauso wurde auf ein Schreiben des SPD-Ortsvereins unter der Vermittlung des Landtagsabgeordneten MdL Günther Knoblauch am 12.06.2016 hin eine Förderwürdigkeit durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erneut festgestellt.

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